Ernährung – Essen und Trinken



Die Ernährung wird bei Menschen mit Demenz schnell zu einem Thema. Oft wird vergessen, dass sie eben noch gegessen haben und das Sättigugsgefühl wird nicht wahrgenommen (oder fehlt). Bei anderen Menschen tritt das Gegenteil ein – es fehlt an Hungergefühl und ständig wird abgewehrt, dass man doch gerade gegessen habe. 

Ernährungsratschläge

 

 

Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung erscheint uns allen als Ziel. Damit können wir uns geistig und körperlich fit und kräftig erhalten. Schlechte, ungesunde Ernährung kann auch bei Personen mit Demenz die Gedächtnis- und Kognitionsprobleme noch zusätzlich verschlechtern. Zudem kann es zu Gewichtsverlust und einigen körperlichen Symptome, vor allem körperlicher Schwäche, führen. 

Es gibt ein paar sehr einfache Ernährungstipps, die schon helfen können, die Situation eines Menschen mit Demenz deutlich zu verbessern. 

  • Versuchen Sie, eine ausgewogene Ernährung mit Abwechslung anzubieten. Gemüse, Früchte, aber auch "bekannte" und gern gegessene Geschmacksanregungen sind sinnvoll. Nutzen sie eher fettarme Kost.
  • Essen mit hohem Anteil an ungesättigten Fettsäuren ist eher ungünstig. Allerdings sollten Sie auch nicht auf alles Fett verzichten, sowohl für den Geschmack als auch die Versorgung mit Energie ist ein bisschen Fett gar nicht verkehrt. Pflanzliche Fette sind da aber in der Regel besser als tierische. 
  • Verzichten Sie auf Speisen mit raffniertem Zucker. Gerade Fertiggerichte und Konserven werden mit raffiniertem Zucker zubereitet. Das gibt zwar viele Kalorien, doch fehlen nicht selten die wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und Körner. Unraffnierter Zucker, den man in Früchten vorfindet oder in Honig, ist ohen Frage geeigneter für Menschen mit Demenz (und für uns alle). Auf der anderen Seite kann es erforderlich sein, bei Menschen mit Demenz, denen der Appetit fehlt, sogar etwas Zucker absichtlich hinzuzufügen.
  • Es wird immer wieder empfohlen, auf Salz zu verzichten, weil es Bluthochdruck verursachen könne. Bedenken Sie aber, dass im höheren Lebensalter die Geschmackswahrnehmungen ohnedies schlechter werden und die Lust auf Essen sehr mit Geschmack zusammen hängt. Es ist sicher sinnvoll, über den Salzkonsum nachzudenken, doch ist es oft nicht möglich, ganz darauf zu verzichten. Auch eine Ergänzung mit anderen Gewürzen kann sehr sinnvoll und hilfreich sein. 

 

Menschen mit Alzheimer benötigen keine spezielle Diät oder eine besondere Schonkost oder ähnliches. Sie brauche aber – wie wir alle – eine ausgewogene Ernährung und eine Nahrungsmittel mit Geschmack, die man gern isst. 


Bei weiterem Fortschreiten der Erkrankung kommt es dann – unabhängig von dem Nahrungsangebot und der Unterstützung zum Essen – zu einem langsamen Gewichtsverlust. Das hat etwas mit der Erkrankung selbst zu tun, die die Nahrungsaufnahme, aber wohl auch Stoffwechselvorgänge, verschlechtert. Durch diese Entwicklung kann es nötig werden, dass man einen Versuch mit hochkalorischer Kost ("Astronautennahrung") unternimmt. Das führt aber in der Regel auch nur vorübergehend zu einer Verbesserung. Künstliche Ernährung, etwa durch eine Magensonde, wird bei Menschen mit Demenz in allen Studien als nicht sinnvoll betrachtet – von wenigen Ausnahmen abgesehen. Sie sollten also davon absehen, einen Angehörigen, bei dem eine Demenz ohne weitere zusätzlich die Ernährung beeinflussende Maßnahmen vorliegt, noch durch Ärzte mit einer Magensonde versehen zu lassen.  

Trinken

Auch die Flüssigkeitszufuhr ist ein echtes Thema – nicht selten kommt es schon bei nicht-dementen älteren Menschen zu einer Reduktion des Trinkverhaltens. Erst recht ist das bei Menschen mit Demenz zu bemerken. Diese trinken immer weniger, es wird auch einfach vergessen, dass man etwas trinken müsste. Wie das Hungergefühl geht auch die Wahrnehmung von Durst verloren. 

Es ist sehr hilfreich, wenn ältere Menschen mit kleinen und wenig gefüllten Gläsern animiert werden, zu trinken. Ein volles Glas führt eher zu Abwehrreaktionen, ein kleines und nur halbvolles Glas hingegen lässt sich ohne größere Überwindung angehen. Auch sind häufig Getränke "mit Geschmack" ganz gut, um Trinkverweigerer zu überzeugen. Allerdings ist auch hier wichtig, dass Sie auf sehr gesüßte Getränke verzichten, denn dadurch werden weitere Probleme angestoßen. 

This section last updated: Sunday 16th of August 2020 06:59:38 PM by Peter